Lipödem: Krankheitsbild, Symptome, Behandlung, Schmerzende Beine und Arme

Informationen über das Lipödem.

Informationen und Ressourcen zum Lipödem

Hinweis: Die Vereinigung Lipödem Schweiz existierte von März 2014 bis zum 31. Dezember 2021. Aufgrund eines Mangels an Vorstandsmitgliedern wurde die Vereinigung in einer ausserordentlichen Hauptversammlung aufgelöst. Die hier gesammelten Informationen und Ressourcen sind weiterhin für Interessierte zugänglich und dienen der Unterstützung von Menschen, die von Lipödem betroffen sind.


Pedition 2017 Vereinigung Lipödem Schweiz

Selbsthilfegruppen für Lipödem in der Schweiz

Die Selbsthilfegruppen für Menschen, die von Lipödem betroffen sind, sind nach wie vor aktiv. Zum Stand 31.12.2021 gibt es Selbsthilfegruppen in verschiedenen Regionen der Schweiz, darunter Zürich, Sargans (Rheintal und Graubünden), Basel, Bern, St.Gallen und Zentralschweiz.

Für weitere Informationen und zur Suche nach Selbsthilfegruppen in der Schweiz besuchen Sie bitte die folgende Webseite: Selbsthilfegruppe Schweiz zum Thema Lipödem (öffnet in neuem Fenster).

Das Lipödem – Krankheitsbild

«Das Lipödem ist eine chronische, Erkrankung, die vorwiegend bei Frauen auftritt. Ein Lipödem ist die symmetrische Einlagerung von Fettgewebe und Wasser in die Unterhaut von beiden Beinen. Typischerweise schmerzt ein Lipödem beim Drücken, was bei Adipositas nicht der Fall ist. Auch das Gesäss kann davon in Mitleidenschaft gezogen werden und seltener sind auch beide Arme betroffen. Ein Lipödem entwickelt sich aber niemals an Brustkorb und Bauch. Auch Füsse und Hände bleiben verschont. Somit entsteht eine offensichtliche Diskrepanz der Proportionen zwischen Unter- und Oberkörper.»

Quelle und weitere Infos unter: www.usz.ch [31.12.21]

«Bei einem Lipödem wird mehr Fett als gewöhnlich unter der Haut eingelagert, mit Vorliebe an den Beinen, dem Gesäss und den Armen. Diese Krankheit betrifft fast ausschliesslich Frauen und hat nichts mit Übergewicht zu tun. Es handelt sich um eine Fettverteilungsstörung im Körper, die auch bei Normalgewicht auftreten kann. Wer unter einem Lipödem leidet, weist häufig einen auffälligen Unterschied zwischen schmalem Oberkörper und stark ausgeprägtem Unterkörper auf. Oft ist die Fetteinlagerung mit Schmerzen oder Druckempfindlichkeit verbunden.»

Quelle und weitere Informationen unter: www.hirslanden.ch [31.12.21]

Krankheitsbild und Beschwerden

Beim Lipödem handelt es sich um eine Fettverteilungsstörung, bei der "zu viel" Unterhautfettgewebe an den Beinen (auch an den Unterschenkeln), Gesäss und an den Armen eingelagert wird. Das Lipödem entsteht Ernährungs- und Bewegungsunabhängig. Es kommt zu "ödematösen" Schwellungen des Unterhautfettgewebes an den betroffenen Körperteilen. Das Lipödem betrifft fast ausschliesslich Frauen.

Männer sind in sehr seltenen Fällen betroffen. Leider ist diese Krankheit bei vielen Ärzten und Therapeuten nicht bekannt und wird dadurch häufig verkannt. Bei den meisten Patientinnen besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen schmalem Oberkörper und stark ausgeprägtem Unterkörper. Typisch für das Krankheitsbild ist auch, dass die Füsse, von den Knöcheln abwärts, nicht betroffen sind und die Fettpolster immer symmetrisch an den Beinen auftreten. Lipödeme sind vererbbar und treten häufig in der Pubertät, Schwangerschaft oder der Menopause auf. Neben der Fettverteilungsstörung, die als "dicke" Beine oder Arme auffällt und in verschiedene Stadien von (1 bis 3) des Lipödems eingeteilt werden kann, besteht eine erhöhte Durchlässigkeit und Brüchigkeit der feinsten Kapillargefässe, dadurch entsteht eine Störung der Mikrozirkulation. Das führt zu vermehrtem Austritt von Wasser und Eiweiss aus den Kapillargefässen, die sich folglich im Fettgewebe ansammeln.

Die Beine werden somit im Verlaufe des Tages immer dicker und im Einzelfall mehrere Kilogramm schwerer. Das belastet zusätzlich das Lymphsystem, das für den Abtransport der überschüssigen Gewebsflüssigkeit zuständig ist. Beim Sitzen und Stehen wird der Druck auf das Gewebe (Schwerkrafteinfluss) massiv erhöht. Beim Liegen bilden sich die Schwellungen anfangs teils zurück, da die Schwerkraft nicht mehr in den Kapillarwänden liegt. Die Schwellungen an den betroffenen Stellen können zu unangenehmen, beeinträchtigenden Spannungsgefühlen und starken Berührungsschmerzen führen. So, dass das Tragen von Hosen oder das Aufliegen einer Bettdecke, starke Schmerzen auslösen kann. Die Neigung zu Blutergüssen (Blaue Flecken) ist ebenfalls erhöht. Diese Symptome machen aus einem Lipödem, das bisher häufig als ein ästhetisches Problem, als Befindlichkeitsstörung oder Fettsucht (Adipositas) galt, eine ernstzunehmende Erkrankung. Viele Patienten haben starke Bein-beschwerden, die mit Müdigkeit, Schwellungen und Schweregefühl einhergehen. Durch Frustration über ihr äusseres und die erfolglosen Bemühungen (Diät, Sport usw.), erleiden viele Betroffene, psychische Belastungen, die nicht selten in eine Depression führen. Häufig nehmen die Betroffenen zusätzlich an Gewicht zu, was das Lipödem wiederum verstärken kann.
So beginnt ein Teufelskreis. H.Schmid

Quelle: Lipödem Liga Schweiz Dr. N. Linde

Dokumentarfilm: Das Lipödem – eine unbekannte Frauenkrankheit

„Der Dokumentarfilm „Das Lipödem - eine unbekannte Frauenkrankheit“ entstand im Jahr 2018 auf Initiative von Lipödem-Patientinnen mit dem Ziel, andere Betroffene und deren Familien, Ärzte sowie die Öffentlichkeit zu informieren. Besonderer Dank gebührt hierbei Frau Barbara Fiordalisi, welche sich für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt hat. Der Film soll darüber aufklären, was das Lipödem ausmacht und welche Behandlungsmöglichkeiten – konservativ und operativ - in der heutigen Zeit zur Verfügung stehen. Die Finanzierung des Filmprojekts erfolgte durch private Spenden sowie mit Unterstützung der Hirslanden Klinik Meggen und der Vereinigung Lipödem Schweiz.“

Kurzversion: https://youtu.be/KZBEmu9Asrg
Langversion: https://youtu.be/4D6_3ArEI0A

Petition 2017

Die Vereinigung Lipödem hat am 12. Juni 2017 eine Petition mit 6017 Unterschriften eingereicht. Ziel ist es, dass die betroffenen Frauen in Zukunft die Therapiekosten für regelmässige Lymphdrainagen, Kompressionsbekleidung und die Absaugung des krankhaften Fettgewebes nicht mehr selber tragen müssen. Die Krankheit Lipödem soll in den Leistungskatalog der Krankenkassen eingetragen werden, so die Petitionsforderung.

Pedition 2017 Vereinigung Lipödem Schweiz
Pedition 2017 Vereinigung Lipödem Schweiz

Quelle und Informationen: www.parlament.ch [PDF]

Ärzte/ Empfehlungen

Bei Verdacht auf Lipödem, sollte eine seriöse Diagnose gestellt werden. Eine Diagnose und die Abklärung können bei Phlebolog:innen, Angiolog:innen und entsprechend ausgebildeten Chirurg:innen gemacht werden. Klären Sie vorher ab, ob die entsprechende Ärztin oder der entsprechende Arzt sich mit dem Lipödem auskennt.