Lymphtherapie, Adressen Manuelle Lymphtrainage bei Lymphödeme Schweiz

Manuelle Lymphdrainage MLD

Zur KPE Therapie

Die Manuelle Lymphdrainage ist eine spezielle Massageform, welche die Lymphgefässe zu vermehrter Aktivität anregt. Diese Therapie wurde von Dr. Emil Vodder entwickelt und basiert auf vier Grundgriffen: Stehender Kreis, Drehgriff, Pumpgriff und Schöpfgriff. Sie werden an die zu behandelnde Körperregion angepasst und können mit modifizierten Spezialgriffen ergänzt werden. Kombiniert wirken diese Massagegriffe entstauend, beruhigend und schmerzlindernd, jedoch nicht durchblutungssteigernd. Lymphgefässe verlaufen nicht nur oberflächlich, sondern kommen als grosse Lymphsammelstämme auch tief im Bauch und im Brustkorb vor und münden herznah wieder ins Venensystem. Durch das Anregen dieser zentralen Lymphgefässe entsteht ein besserer Rücktransport und eine Art Sogwirkung, sodass es zu einem gesteigerten Lymphabfluss kommt.

Es ist nicht einfach, in Lymphfragen gut ausgebildete Lymphtherapeuten zu finden. Suchen Sie unbedingt in der Umgebung Ihres Wohnorts nach geeigneter Therapiemöglichkeit, da es wichtig ist, dass Sie an dem Thema „dranbleiben“ und die Therapeutin gut zu erreichen ist.

Fragen Sie telefonisch nach,

  • wie viele Lymphpatienten pro Monat behandelt werden (je mehr, desto besser)
  • ob die Therapeutin bandagiert und wenn ja, wie viele Patienten pro Monat
  • ob eine regelmässige Weiterbildung in lymphologischen Themen gemacht wird.

Erste Sitzung

Bei der Statusaufnahme wird der Umfang Ihres Lymphödems gemessen. Es wird gemeinsam ein Behandlungsziel respektive ein Behandlungskonzept definiert.

Intensivphasen

Innerhalb von 1 bis 3 Wochen gehen Sie täglich zur manuellen Lymphdrainage mit anschliessender Bandagierung der Extremität. Die Kompressionsbandage wird über 24 Stunden getragen und erst kurz vor der Therapie ausgewickelt. Eine solche Intensivphase kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Vor Ende der Intensivphase wird für die Bestellung einer neuen Kompressionsstrumpfversorgung ein Termin bei einem Orthopädiegeschäft abgemacht. Ziel ist, dass der neue Kompressionsstrumpf nach Beendigung der Intensivphase verfügbar ist.

Erhaltungsphasen

Nach Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt ist es möglich, dass Sie während der Erhaltungsphase 1bis 2x pro Woche oder auch in grösseren Abständen in die Lymphdrainage gehen. In der Regel sollte der Therapeut vor Sitzungsende die Extremität bandagieren. Er sollte Sie auch in der Selbstbandage instruieren und Ihnen das nötige Material abgeben. Ein anderes Behandlungskonzept ist, dass Sie pro Jahr 1 bis 3 Intensivphasen durchführen und in der therapiefreien Zeit keine Lymphdrainage erhalten. In dieser Phase tragen Sie selbst Sorge dafür, den Status des Lymphödems zu erhalten.

Intermittierende pneumatische Kompression IPK / apparative intermittierende Kompression AIK

Als Ergänzung zur Manuellen Lymphdrainage kann eine besondere «elektronische Drucktherapie» eingesetzt werden. Sie wird intermittierende pneumatische Kompression IPK oder auch apparative intermittierende Kompression AIK genannt. Diese Therapieform besteht aus Manschetten mit Luftkammern, die mit einem elektronischen Steuersystem verbunden sind. Nebst den gängigen Arm- und Beinmanschetten existieren auch Jacken- und Hosenmanschetten für die Behandlung am Oberkörper- und Bauchbereich. Die Luftkammern der Manschetten können abwechslungsweise mit Luft gefüllt und wieder entleert werden, wodurch ein intermittierender Druck auf die darunterliegende Haut aufgebaut wird. Das Ödem wird so in Herzrichtung „ausmassiert“. Diese Methode ist für Patienten relativ einfach, allerdings können bei unsachgemässer Anwendung Nebenwirkungen wie z.B. Nervenschädigung, Genitallymphödem, Druckstellen oder Lungenembolien auftreten. Die intermittierende apparative/pneumatische Kompressionstherapie ist KEIN ERSATZ für manuelle Lymphdrainage, medizinische Kompressionsstrümpfe oder Bandagierung. Sie kann aber bei Bedarf ergänzend angewendet werden.